Die Alpujarra ist eine Bergregion zwischen den Provinzen Granada und Almería, die durch ihre Reihe an Tälern und Schluchten hervorsticht, welche von den Höhen der Sierra Nevada im Norden hinabführen. Man kann die Gegend beim Wandern und Klettern erkunden und die Alpujarra hat auch eine große geschützte Fläche. Es lohnt sich, den Nationalpark Sierra Nevada sowie den umliegenden Naturpark mit seiner Vielfalt an einheimischen Tieren und Pflanzen zu besuchen. Zu diesen geschützten Arten, die man im Park entdecken kann, zählen der Steinbock, der Dachs und Wildkatzen. Es gibt auch historische Bauten wie den Sitio Histórico de la Alpujarra, der wegen seiner Minen und des geschützten Erbes sehr sehenswert ist.
DER SENDERO DE LAS ACEQUIAS
Dieser Wanderweg spiegelt die Lebensart der Morisken wider und dabei ist das Wasser immer präsent. Er beginnt an der höchsten Stelle des Dorfes im Viertel der Plaza Vieja und führt in Richtung der Kastanienlandschaft. Dabei führt er vorbei an den “llanos” (Ebenen), den Schluchten, usw. Wir gehen vorbei am Rand der Bewässerungsgräben und bewundern Schluchten mit sauberem, glasklarem Wasser. Dabei stoßen wir auf Quellen mit saurem Wasser, über die es unzählige Geschichten bezüglich ihrer medizinischen Eigenschaften gibt.
Wir wandern unter dichtem Laub, das eine enorme Frische erzeugt, wir finden wilde Beeren und hundertjährige Kastanienbäume, die uns neben ihren Früchten auch die Möglichkeit geben, den “Cinarrerde” zu beobachten. Dieser baut ein Nest aus Ton, das einem Kegel ähnelt. Auch gibt es hier Stieglitze, die Pappeln wählen und ihr Nest mit der Blüte dieses Baumes errichten, die im Frühjahr auftritt. Weitere Arten sind die Ringeltaube, die Cabecinegros, die Sperlinge, der Kuckuck, die Elstern und die Bachstelzen. Zusammen mit vielen anderen Arten bilden sie die große Gruppe an Vögeln, die diese Berge bewohnen.
DER SENDERO DE LAS ENCINAS
Zwischen uralten Steineichen gehen wir über die römische Brücke des Camino Real de las Hoyas, die Mecina Bombarón und Yegen verbindet. Mecina hat seine alte Brücke des historischen “Camino Real” bewahrt, der Almería mit Granada verband. Einige schreiben den Ursprung dieser architektonischen Reliquie, die als echtes lokales Monument gilt, den Römern zu. Die Brücke befindet sich unterhalb der heute verwendeten modernen Brücke und bietet dank ihres einzigartigen Stils einen starken Gegensatz zu zweiterer. Sie ist von hohem architektonischen Wert und sehr alt. Auch ist sie die einzige des Landkreises, die sich mit der Zeit nicht verändert hat. Der Rundweg führt 5 km durch die Landschaft der Sierra, sodass Sie eine Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten wie den Steinbock oder das Wildschwein beobachten können.
DER SENDERO GERALD BRENAN
Yegen ist weltweit für den englischen Hispanisten Gerald Brenan bekannt, der einige Jahre lang in diesem Dorf gelebt hat und in seinem Meisterwerk “Al Sur de Granada” von den Bräuchen, Traditionen und dem Leben seiner Einwohner erzählt. Darum hat der Ort eine bekannte Strecke nach dem Autor benannt, die durch den unteren Teil des Dorfes führt. Der Rundweg beginnt an dem ehemaligen Haus des Engländers und durchquert das Dorf, bis wir ganz hinten zur Fuente Camellona gelangen. An diesem Waschplatz beginnt einer der Rundwege, die am meisten durch den englischen Schriftsteller bekannt sind. Dieser machte gerne lange Spaziergänge, bei denen er den großen Wert der lokalen Ökokultur wertschätzen konnte.
Wir folgen der Beschilderung dieses Weges und gehen hinab bis zum sogenannten Peñón del Fuerte, einer Festung aus dem 11. Jahrhundert, in der die letzten Morisken Yegens Zuflucht fanden. Gerald Brenan bezieht sich auf die Piedra Fuerte in einigen Auszügen seines Buches und datiert seine Gründung auf eine Zeit vor der arabischen Epoche: “die Piedra el Fuerte, ein einzelner Fels, der zu seiner Zeit ein maurisches Schloss trug und heute eine Familie von Wildkatzen beherbergt. (…) Dies ist ein riesiger Felsen mit flachem Gipfel, der rund 500 Meter breit ist und der rund 15 Meter vom Tal in die Höhe ragt.
SENDERO LA SALUD
Auf einer so kurzen Strecke überrascht die landschaftliche Vielfalt. Beim Aufstieg durchqueren wir Ödland und beim Abstieg gehen wir im Schatten von Jahrhunderte alten Kastanien. Zu Beginn des Weges spazieren wir über einen prächtigen Pfad und können verschiedene Bauernhäuser bewundern, die mit der Sierra verschmelzen, einige davon hundert Jahre alt und andere erst kürzlich erbaut. Die Bauernhäuser dienten früher als Ruheort für die müden Schäfer der Sierra, die diese frei betreten konnten, auch wenn es nicht ihr Eigentum war. Dies waren Anwesen mit ein oder zwei Zimmern und einem Kamin. Es gab aber kein fließendes Wasser und keine Elektrizität. Heute sind die Bauernhäuser authentische Häuser, die die Dorfbewohner oder Ausländer errichten, um einfach die Umgebung und die Landschaft der Sierra zu genießen. Wenn wir der Strecke weiter folgen, kommen wir zu einem großen Wasserbecken, das “La Señal” genannt wird und das viele Dorfbewohner zum Baden nutzen.
GR-7 La Alpujarra
In Granada, wo die Strecke die Alpujarra von Osten nach Westen durchquert, wurde von wenigen Jahren die Beschilderung beendet und die Route geht weiter durch Málaga und Cádiz und endet in Tarifa. Voraussichtlich wird die Ruta GR-7 weiter nach Afrika führen und so zum ersten großen interkontinentalen Wanderweg werden.
Diese Route beginnt in Griechenland und ist in Europa bekannt als E-4. Bei Ihrem Verlauf durch La Alpujarra können wir den Wanderweg in sieben Tagestouren unterteilen, die die Alpujarra Oriental zwischen Bewässerungsgräben und landwirtschaftlichen Flächen durchläuft, bis zur Alpujarra Profunda, nahe der Gipfel der Sierra Nevada und dann zur Alpujarra Occidental mit ihren Schluchten. Auf der Route GR-7 entdecken wir die wahre Alpujarra, ihre Weißen Dörfer, ihre Architektur, den arabischen Einfluss, die traditionelle Küche, die heilsamen Mineralwasser…
Laroles – Válor
Dieser Abschnitt der europäischen Route GR-7 auf ihrem Weg durch Las Alpujarras beginnt im Dorf Laroles. Dort finden wir alte Wassermühlen und herrliche Landschaften mit Pappeln, Kastanien, Steineichen und Obstbäumen. Wir passieren das kleine Dorf Júbar, wo wir chlorfreies Wasser in einer seiner natürlichen Quellen trinken können. Wenn wir Mairena erreichen, können wir die spektakuläre Aussicht vom Balkon neben der Kirche bewundern. Das nächste Dorf, Nechite, konnte seine ursprüngliche urbane Struktur bewahren und es bietet schöne Gartenanlagen mit Gemüsegärten und Parks. Wir beenden diesen ersten Abschnitt des Wanderwegs durch die Alpujarra auf der Route GR-7 mit der Ankunft in Válor.
Válor – Mecina Bombarón
Wir beginnen die Route in Cálor und folgen dem alten Camino Real, der Almería mit Granada verband, bis wir nach Yégen gelangen. Das Dorf ist bekannt durch den Schriftsteller Gerald Brenan. Wir gehen durch Gemüsegärten und Olivenhaine, finden natürliche Quellen mit eisenhaltigem Wasser und kommen schließlich zum Weiler Montenegro, der von Oliven umgeben ist. Nachdem wir den Fluss Mecina überquert haben, müssen wir 1150 Meter hinaufsteigen, um nach Golco zu gelangen. Wir folgen einem Fußweg mit üppiger Vegetation, der durch einen Bewässerungsgraben erfrischt wird und beenden diesen Streckenabschnitt in Mecina Bombarón, das berühmt für seinen Anbau von Bohnen und köstlichen Winteräpfel ist.
Mecina Bombarón – Cádiar
Die dritte Tagestour beginnt in Mecina Bombarón in einem Mosaik aus Stadtvierteln, Gemüsegärten und Parks. An manchen Punkten der Strecke, die an den Hängen der Gipfel der Sierra Nevada entlang führt, können wir das Mittelmeer sehen. Wenn wir in Bérchules ankommen können wir zahlreiche Brunnen und Waschplätze finden sowie eine Kirche aus dem 16. Jahrhundert, welche auf einer alten Moschee errichtet wurde. Neben der Ortschaft befindet sich Alcútar, von wo aus wir auf einer Länge von 3 km 300 Meter hinabsteigen. In Narila kommen wir zu einer instandgesetzten Mühle und der Endpunkt dieses Tages ist Cádiar, eines der geschäftigsten Dörfer der Region.
Cádiar – Trevélez
Wir beginnen die vierte Tagestour in Cádiar, wo wir seine Wassermühle und den Himbeer- und Kiwianbau bewundern können. Wir gehen weiter nach Lóbras, wobei die Namen seiner Straßen uns leiten, La Acequia, La iglesia, La Era, Las Flores, El Jardín… Der kleine Weiler Tímar mit nur 22 Einwohnern ist berühmt für seine Tradition der Webstühle. Juviles war von großer Bedeutung in der arabischen Epoche, dank der Kommerzialisierung von Seide. Die Landschaft, die von Bergen eingerahmt ist, führt und nach Trevélez. Von diesem höchstgelegenen Dorf der Iberischen Halbinsel bieten sich uns atemberaubende Aussichten.
Trevélez – Busquístar
Die fünfte Tagestour beginnt in Trevélez, das sich auf dem Hang des Mulhacén befindet und für seine Schinkenindustrie bekannt ist. Auf dem Hügel des Chorrillo können wir die Quelle des Río Chico sehen. In der laubreichen Schlucht Barranco de la Bina sehen wir das Zusammenleben von Eichen und Kiefern. Danach kommen wir zum Cortijo del Viso, von wo aus sich ein Panoramablick über die Schlucht von Trevélez bietet. Nachdem wir einige
Schluchten durchquert haben, finden wir auf dem Boden dunkelrote, fast schwarze Steine, die auf die Reste der Minas de Mª Cristina hinweisen. Nach einem steilen Abstieg erreichen wir Busquístar.
Busquístar – Bubión
Wir beginnen die vorletzte Tagestour in Busquístar, wo wir die Ruinen einer alten arabischen Siedlung betrachten können, bevor wir zur berühmten Fuente Agria von Pórtugos gelangen. Hier gibt es einen Wasserfall und einen Waschplatz in einer Höhle. Nachdem wir die Schlucht Castaños durchquert haben, erreichen wir das Dorf Atalbeítar. Wir gehen in die Schlucht von Bermejo hinein, um den Fluss mit seiner üppigen Vegetation zu überqueren und kommen nach Pitres der Hauptstadt der Tahá de Ferreirola. Nach einem Aufstieg von 100 Metern kommen wir nach Capilerilla und nachdem wir der Strecke durch die Schlucht Barranco de la Sangro folgen, erreichen wir das Dorf Bubión.
Bubión – Lanjarón
Der letzte Abschnitt der Wanderung durch die Alpujarra beginnt in Bubión und führt dann durch die Cerezo-Schlucht, bis wir nach Papaneira kommen. In beiden Dörfern gibt es einige Werkstätten mit traditioneller Handwerkskunst. Nach der Überquerung des Río Poqueira kommen wir in das Dorf Soportújar, dessen Name “Ort der Arkaden” bedeutet. Wir folgen der Route und erreichen den Dique 24, wo ein Wasserfall inmitten üppiger Vegetation zum Ausruhen einlädt. In Cáñar treffen wir auf eine verlassene Wallfahrtskirche und der letzte Stopp der Route GR-7 im Bereich der Alpujarra ist der berühmte Badeort Lanjarón.
TIPPS FÜR WANDERFREUNDE
- Vorbereitung der Route. Das Wichtigste vor einer Wanderung ist, sehr gut zu wissen, wo sie beginnt und wo sie endet, wie viele Kilometer es sind und wie lange man für diese Route braucht. Es ist auch wichtig zu wissen, ob wir günstige Wetterverhältnisse haben werden.
- Wanderschuhe und -kleidung. Idealerweise bergfreundliches Schuhwerk (dicke Sohle, guter Halt und wasserdicht). Die Kleidung sollte auch bequem und atmungsaktiv sein. Vergessen Sie nicht, auch eine Jacke mitzunehmen, für den Fall eines überraschenden Wetterumschwungs.
- Karte und Wegbeschreibung. Obwohl wir die Route kennen, ist es immer zu empfehlen, zur Orientierung eine Wanderkarte mitzunehmen (es lohnt sich auch das Handy oder GPS mitzubringen, aber achten Sie auf dem Akku).
- Trekking-Wanderstock. Viele Menschen glauben, dass man auf einen Wanderstock verzichten kann, jedoch hilft er in Wirklichkeit dabei, das Gleichgewicht zu halten, ein schnelles Ermüden zu verhindern und er reduziert das Risiko von Verstauchungen.
- Ernährung und Hydratation. Für jede Wanderung müssen wir mindestens anderthalb Liter Wasser oder isotonische Getränke mitnehmen, und was das Essen betrifft, ist es ratsam, während der Tour etwas Leichtes zu essen, zusätzlich zu den vor der Abreise eingenommenen Lebensmitteln mit hohem Zuckergehalt.
- Umweltschutz. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Natur für alle da ist. Deshalb müssen wir darauf achten, die Natur immer zu respektieren und dass alles, was wir mitbringen auch wieder mit nach Hause genommen werden muss. Sehr wichtig ist auch, dass keine offenen Feuer angezündet werden und sehr sorgfältig mit der einheimischen Flora und Fauna umgegangen wird.
Wanderstrecken durch die Sierras de Tejeda, Almijara und Alhama
Wo übernachten
Wenn Sie einen Tagesausflug zu einer dieser Routen machen möchten, fragen Sie nach den Angeboten von Fuerte Hoteles. Übernachten Sie im Olée Holiday Rentals apartments, zwischen Torrox und Nerja, so liegt die Alpujarra sehr nahe und Sie können an nur einem Tag die Berge Granadas und den Strand und die milden Temperaturen Málagas genießen.