An der Küste des Mittelmeers in der Stadt Málaga wurde vor 139 Jahren Pablo Ruiz Picasso geboren, Vater des Kubismus und einer der größten internationalen Künstler aller Zeiten. Der junge Maler wohnte die ersten 10 Jahre seines Lebens in der Hauptstadt der Costa del Sol, wodurch seine Kindheit durch den marinen Charakter der Bewohner Málagas geprägt wurde, ein Einfluss der später immer in seinen Werken zu sehen war.
Das Land in dem er geboren wurde, wollte ihm Ehre erweisen und unter anderem das Geburtshaus von Picasso und das Museum, das seinen Namen trägt, ausbauen. Wenn Sie nach Málaga reisen, geben Sie sich nicht damit zufrieden, die typischen Orte zu Ehren des Künstlers zu besuchen und tauchen Sie tiefer in die Stadt ein, die die Wiege des Malers war. Wir bieten Ihnen eine Picasso-Route an, damit Sie die Orte, die Teil des Alltags dieses Universalgenies waren, genießen können.
1. Casa Natal Picasso
Die Picasso-Route muss an der Casa Natal (Geburtshaus) des Künstlers beginnen, welches sich an der zentralen Plaza de la Merced in Málaga befindet. Direkt vor dem Haus können Sie sich mit der Bronzestatue des Malers, welche sitzend auf einer Bank posiert, fotografieren lassen. Dort angekommen können Sie sich ins 19. Jahrhundert zurück versetzen lassen, um die Kindheit des Malers in diesen Wänden, in denen er geboren wurde, aufleben zu lassen. Die Einrichtung verfügt über ein Dokumentationszentrum, Kunstsammlungen, eine Abteilung für Kulturförderung veranstaltet Ausstellungen und Konferenzen und Sie können das Museo Casa Natal besuchen. Ein idealer Ausgangspunkt für eine alternative Route auf der Suche nach der Herkunft des Vaters des Kubismus.
2. Parroquia de Santiago
Pablo Diego José Francisco de Paula Juan Nepomuceno María de los Remedios Cipriano de la Santísima Trinidad Ruiz y Picasso, dies ist der komplette Name des Künstlers aus Málaga, mit welchem er 1881 in der Kirche von Santiago getauft wurde. Sie dürfen sich diese Ortschaft der Picasso-Route nicht entgehen lassen, welche zum Kulturgut Bien de Interés Cultural (BIC) ernannt wurde. Es handelt sich im einen christlichen Tempel, der in der Stadt nach der Reconquista (Zurückeroberung) erbaut wurde und der noch muslimische Elemente der Moschee enthält, welche einst an diesem Ort stand, bevor Sie in eine katholische Kirche umgewandelt wurde. Ein bedeutender Ort, um seine Stilelemente zu genießen und sich dem Glauben der Familie Picasso zu nähern.
3. Escuela de Bellas Artes de San Telmo
Der Vater von Picasso, José Ruiz Blasco, war Professor des Zeichnens an der Escuela de Bellas Artes in Málaga, San Telmo genannt. Das Gebäude beherbergt momentan den Kulturverein der Stadt. Ohne Zweifel war dies der erste Kontakt von Pablo Picasso mit den klassischen Studien, die sein Erzeuger ihm von klein auf einflößte. Obwohl er hier nie einen Kurs wahrnahm, war der Einfluss dieser Schule immer präsent in seinem Werdegang als Künstler. Lassen Sie dieses geschichtsträchtige Gebäude nicht außer Acht und genießen Sie seinen eleganten und manieristischen Stil im Inneren.
4. Old Municipal Museum
Das ehemalige Museo Municipal in Málaga war ein weiterer Ort, an dem Picasso von seinem Vater das gute Handwerk des Malens lernte. José Ruiz war der Konservator des Museo Municipal und er hatte dort seine Werkstatt. Die Museumsräume befanden sich im Convento de San Agustín mitten im historischen Zentrum, neben dem Palacio de Buenavista, in dem sich heute das Museo Picasso Málaga befindet. Der Künstler aus Málaga erinnerte sich in zahlreichen Gelegenheiten liebevoll an diese Etappe seines Vaters. „Ein Stück wie jedes andere, ohne besondere Bedingungen; ein bisschen schmutziger als etwa das, was er zu Hause hatte, aber hier war es ruhiger…“ gestand der Maler. Das Kind begleitete seinen Vater manchmal und lernte Gewohnheiten und Geheimnisse der malerischen Kunst. Auf der Picasso-Route, die wir Ihnen anbieten, ist es wichtig, dass Sie diesen Ort nicht auslassen, an dem die kleinen Augen des Künstlers genährt wurden durch die Zeichentechniken seines Erzeugers.
5. Colegio San Rafael
Ein weiterer Ort, den Sie besuchen sollten, wenn Sie das Alltagsleben des kleinen Pablo Picasso kennenlernen wollen, ist die Calle Comedias, wo sich die Schule San Rafael befand. Es handelte sich um eine weltliche und moderne Schule, obwohl der Maler in seiner Kindheit nicht gerne in den Unterricht ging. Die Legende erzählt, dass er manchmal Objekte seines Vaters in die Schule mitnahm, sodass dieser Sie mitten am Tag dort abholen musste. Er gab vor, krank zu sein, um nicht in die Schule zu müssen und bei seinem Vater in der Escuela de Bellas Artes zu bleiben. Heute steht die Schule nicht mehr dort, doch es ist vergnüglich, durch eine der typischen Straßen Málagas zu spazieren und an der Iglesia de los Mártires zu enden. Eine Zone mit viel Handwerksgewerbe, durch die der knabenhafte Picasso jeden Tag ging.
6. El Perchel
El Perchel oder Los Percheles ist ein Stadtviertel im Zentrum der Stadt. Dies war aber nicht immer so, da es anfangs die erste stadtnahe Siedlung der Hauptstadt war. Der heutige Name geht auf die Industrie zurück, die die Zone berühmt für das Trocknen von Fischen machte, wofür man Stangen (perchas) oder Stöcke nutzte. Teilweise hat Picasso hier seine Wurzeln, da seine Großmutter mütterlicherseits, Inés López Robles, einer ärmlichen Familie aus dem Viertel angehörte. In einem der Schriftstücke, die Picasso selbst verfasste heißt es: „(…) ich stamme von einer Mutter ab, deren Mutter wiederum sie mit 15 Jahren bekam, welche in Málaga in Los Percheles geboren wurde, dem schönen Bullen, der mir die mit Jasmin gekrönte Stirn verschaffte“. Zögern Sie nicht, einen Spaziergang durch dieses urige Viertel Málagas zu machen, welches in El Quijote von Miguel de Cervantes selbst erwähnt wurde.
7. Hafen von Málaga und das historische Zentrum
Der Einfluss Málagas auf die Werke des Künstlers ist möglich, obwohl er die Stadt mit zehn Jahren verlassen musste. Als Kind malte er „Vista del puerto de Málaga“ (Blick auf den Hafen von Málaga), in dem sich das Meer spiegelt das ihn auf die Welt kommen sah. Sie können diesen Ort mit seinem Meeresgeruch besuchen und danach ins historische Zentrum der Stadt eintauchen, um das Wesen des Geists von Málaga zu entschlüsseln, der den Künstler sein ganzes Leben lang durchströmte und sich in kubistischen Werken in typisch andalusischen Kneipen und Flamencotänzerinnen wiederspiegelt. In der Calle Granada können Sie können Sie Weinflaschen aus Ojén oder aus Málaga (welche in verschiedenen Bildern dargestellt sind) erstehen und durch die Gärten der Plaza de la Marina spazieren, um die Skulptur des El Cenachero zu bewundern, ein Fischer, der in seinem Korb frischen Fisch durch die Stadt trug, um ihn zu verkaufen und den Picasso ebenfalls in seinem Werk darstellte. Atmen Sie die Luft dieser charismatischen Stadt ein und machen sie an der Plaza de la Merced eine Pause von Ihrer Picasso-Route, um zu beobachten, wie die Tauben umher flattern, Tiere, die der Maler jeden Tag von seinem Fenster aus sah und die häufig in seinen Gemälden und Zeichnungen vorkommen.
8. Plaza de Toros de la Malagueta
Picasso begann schon als kleines Kind zu malen und mit nur acht Jahren malte er nach einem Stierkampf mit den Ratschlägen seines Vaters „El pequeño picador“, sein erstes Ölgemälde. Der Stierkampf war in seinen Werken immer präsent und die Malagueta ist die Stierkampfarena zu der er mit seinem Vater von klein aufkam, um diese Kampfkunst zu genießen. Auf dieser Route sollten Sie auch diesen Festplatz für Stierkämpfe im Neomudéjar-Stil besichtigen, wobei besonders die „Corrida Picassiana“ in der Semana Santa zu Ehren des Künstlers aus Málaga, hervorzuheben ist.
9. Jardines de Picasso
Picasso wurden Straßen, Plätze und Monumente in der gesamten Provinz Málaga gewidmet. Einer der bedeutendsten Orte der Hauptstadt der Costa del Sol, der den Namen dieses Universalkünstlers trägt, sind die Jardines de Picasso, dort wo sich einst die Textilfabrik La Aurora befand. Das sind über 16.000 Quadratmeter voller Vegetation, wo man genüsslich spazieren gehen und dem kubistischen Künstler gedenken kann. Hier können Sie verschiedene Ficus-Exemplare finden, die zu den größten in Europa zählen.
10. Museo Picasso de Málaga
Im Palacio de Bellavista in Málaga befindet sich das Museo Picasso Málaga (MPM). Dieser Ort entspricht dem Wunsch von Pablo Picasso, seine Werke in der Stadt, in der er geboren wurde, ausgestellt zu haben. Die 285 Werke, die die Sammlung MPM vereint stammen aus Abtretungen der Erben des Künstlers. Dieses Museum enthält die revolutionären Neuerungen Picassos sowie die breite Vielfalt an Stilen, Materialien und Techniken, die er beherrschte. Von den ersten akademischen Studien seiner Vision des Klassizismus, über die überlagerten Ebenen des Kubismus, Keramiken, seine Interpretationen der großen Meister und zu den letzten Gemälden aus den 70er Jahren. Auf der Picasso-Route, die wir Ihnen vorschlagen, durfte dieser unumgängliche Ort nicht fehlen.
Interessante Fakten über das Leben von Pablo Picasso und seine Werke
- +Vollständiger Name: Sein vollständiger Name war Pablo Diego José Francisco de Paula Juan Nepomuceno María de los Remedios Cipriano de la Santísima Trinidad Ruiz y Picasso. Es verständlich, dass er sich dafür entschieden hat, seinen Namen zu vereinfachen.
- Künstlerisches Wunderkind: Picasso zeigte außergewöhnliches künstlerisches Talent bereits in sehr jungen Jahren. Seine Mutter behauptete, dass sein erstes Wort “piz” war, was eine Abkürzung für “Bleistift” auf Spanisch ist.
- Künstlerische Epochen: Im Laufe seiner Karriere durchlief Picasso verschiedene “künstlerische Epochen”, die jeweils durch einen anderen Stil gekennzeichnet waren. Einige der bekanntesten sind die blaue Phase, die rosa Phase, der Kubismus und der Surrealismus.
- Mitbegründer des Kubismus: Zusammen mit Georges Braque wird Picasso als einer der Mitbegründer des Kubismus angesehen, einer revolutionären Kunstbewegung, die Objekte in geometrische Formen zerlegt.
- “Guernica”: Eines seiner berühmtesten Werke ist “Guernica”, ein Gemälde, das die Schrecken des Spanischen Bürgerkriegs darstellt. Es wurde 1937 geschaffen und ist zu einem Symbol gegen Gewalt und Krieg geworden.
- Teuerstes Gemälde bei Auktionen verkauft: Im Jahr 2015 wurde sein Gemälde “Les Femmes d’Alger” bei einer Auktion für über 179 Millionen US-Dollar verkauft und stellte einen Rekord als das zu dieser Zeit teuerste je bei einer Auktion verkaufte Kunstwerk auf.
- Skulpturen: Picasso war nicht nur ein produktiver Maler, sondern er betätigte sich auch in der Bildhauerei. Seine Skulpturen, aus verschiedenen Materialien wie Metall, Holz und Keramik gefertigt, werden hoch geschätzt.
- Keramik: Während seines Aufenthalts in der französischen Region Vallauris interessierte sich Picasso für Keramik und produzierte eine Vielzahl einzigartiger und dekorativer Stücke.
- Freundschaft mit anderen Künstlern: Picasso pflegte enge Beziehungen zu anderen berühmten Künstlern seiner Zeit wie Henri Matisse und Joan Miró.
- Bohème-Leben: In seiner Jugend lebte Picasso im berühmten Montmartre-Viertel in Paris, das zu dieser Zeit ein Zentrum des bohemischen und künstlerischen Lebens war. Dort traf er andere Künstler und experimentierte mit verschiedenen Stilen.
- Privatleben: Er hatte im Laufe seines Lebens verschiedene Liebesbeziehungen und war zweimal verheiratet. Seine persönlichen Beziehungen und Romanzen spiegelten sich oft in seiner künstlerischen Arbeit wider.
- Künstlerische Langlebigkeit: Picasso führte eine produktive künstlerische Karriere fast 80 Jahre lang und schuf über 50.000 Kunstwerke in verschiedenen Medien, bevor er am 8. April 1973 im Alter von 91 Jahren verstarb.
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ÜBERNACHTEN
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