Die Kunst des Sammelns von Wildpilzen und des Kennenlernens ihrer Arten und Eigenschaften und vor allem des Wissens, welche Pilze für den menschlichen Verzehr geeignet sind und welche nicht, hat einen Namen: Mykotourismus.
Der Pilz ist ein Lebensmittel mit einem kräftigen Geschmack, gesund und auf unseren herbstlichen Speiseplänen sehr präsent.
Wenn die Saison anbricht, die Temperaturen sinken und der erste Regen des Herbstes einsetzt, sind unsere Felder mit Pilzen überschwemmt und viele Menschen verbringen ganze Tage auf der Suche nach den schmackhaftesten Pilzen. Mykologie-Tourismus wird schon seit vielen Jahren praktiziert, aber es gibt immer mehr mykologische Routen und Zentren, die Schulungen zum nachhaltigen Sammeln von Pilzen und zum Schutz des Naturerbes anbieten.
Die Mykologie ist eine Freizeitbeschäftigung, bei der man die Natur genießen, Sport treiben und die besten Pilze Andalusiens sammeln kann, um diese hoch geschätzte Herbstdelikatesse zu kosten.
Was sind die Vorteile von Pilzen?
Wildpilze sind nicht nur eine Delikatesse für den Gaumen, sondern auch Bestandteil großartiger Rezepte und kulinarischer Zubereitungen, die große Küchenchefs in ihre exquisiten Menüs aufgenommen haben.
Neben dem besonderen Geschmack haben Pilze aber auch einen enormen Nutzen, der von großem Interesse ist.
Wann können Pilze gesammelt werden?
Es ist nicht einfach, dieses Produkt das ganze Jahr über zu finden, da die Witterungsbedingungen für das natürliche Wachstum der Pilze entscheidend sind. Obwohl wir sie praktisch das ganze Jahr über essen können, ist der Herbst die Jahreszeit schlechthin, in der wir sie am leichtesten finden.
Pilze brauchen ein feuchtes Milieu. Wenn es also im Oktober und November zu regnen beginnt, sind die Bedingungen für das Erscheinen der ersten Wildpilze günstig.
- Sie haben einen hohen Nährwert.
- Sie sind kalorienarm.
- Sie tragen zur Verbesserung der Darmflora bei.
- Sie tragen dazu bei, dem kognitiven Verfall vorzubeugen.
- Sie enthalten antioxidative Elemente.
- Sie sind reich an unlöslichen Ballaststoffen.
- Sie können als Ersatz für Lebensmittel wie Fleisch verwendet werden.
- Sie liefern Vitamine und Mineralstoffe.
- Sie haben eine sättigende Wirkung.
- Sie tragen zur Entwicklung des Immunsystems bei und senken den Cholesterinspiegel.
Wo kann man in Andalusien Pilze sammeln?
Gerade Andalusien bietet den Liebhabern des Pilzesammelns eine Reihe an Landschaften, in denen Sie die Umgebung bewundern und diese Aktivität genießen können. Hier findet man einige der besten Orte, an denen Sie alleine oder in einer Gruppe Pilze sammeln können. Auch gibt es hier spezialisierte Informationszentren, in denen Sie lernen, wie man welche Pilze sammelt.
Jimena de la Frontera (Cádiz)
Jimena de la Frontera im Herzen des Parque Alcornocales ist die Nachbargemeinde von Jerez, in der der Pilz der ‘König’ der Landschaft ist. Die typische Feuchtigkeit dieser Jahreszeit und die milden Temperaturen in den Wäldern begünstigen das Wachstum der Pilze. In dieser Zone findet man häufig Pfifferlinge (Cantharellus palens), die ausschließlich in Kork- und Bergeichenwäldern wachsen. Dieser gekrümmte, gelbliche Pilz wird für seinen Geschmack sehr geschätzt.
Pinares de Aznalcázar-Puebla del Río (Sevilla)
Es ist empfehlenswert, Wasser und einen Snack mitzunehmen, um diese Tour zu machen und uns dabei genügend Zeit zu nehmen. Die Strecke führt durch die größte Ansammlung Zierbelkiefern in der Provinz Sevilla. Diese sind von einigen Eichen, Ölbäumen und dichten Büschen aus Mastix, Sonnenröschen, Rosmarin und Myrten durchsetzt. Der Rundweg ist einfach, aber trotzdem beschildert. Darum ist es wichtig, auf die Kontrollpunkte zu achten, um uns nicht zu verlaufen und es ist ratsam ein Handy und GPS mitzunehmen. In dieser Gegend findet man in der Regel zahlreiche Pilze, darunter Butter-Röhrlinge (Suillus luteus), Riesenschirmlinge (Macrolepiota), Wulstlinge (Amanita), Stäublinge (Lycoperdon),… und den am meisten geschätzte ist der Edel-Reizker “Lactarius deliciosus” oder wie sie hier in Aznalcázar sagen, ‘El Robellón’.
Parque Natural Sierra de las Nieves (Málaga)
Die außergewöhnlichste Formation der Sierra de las Nieves in Bezug auf die Botanik ist zweifellos der Pinsapar. Dieser Tannenwald ist einer der besten Orte zum Pilzesammeln. Hier kommen Arten aus kälteren Klimaten vor und der Wald scheint aus nördlicheren Gefilden, was die Besucher überrascht, wenn sie diesen Naturpark betreten.
Wenn der Frühling regenreich ist, können wir hier Pilze wie den Blutrote Leder-Täubling (Russula rubroalba) finden, welcher eine veilchenblaue Farbe hat und sehr geschätzt, aber selten ist, oder die Frühjahrs-Giftlorchel. Aber jetzt ist es Herbst und wir möchten auf unseren eigenen mykologischen Strecken in der Sierra de las Nieves Pilze sammeln. Hierfür benötigen wir ein Messer, um den Stiel abzuschneiden, ohne ihn herauszureißen und einen Korb, damit die Sporen unterwegs herausfallen. Auch brauchen wir gute Wanderstiefel, um die Felder und Wälder zu erkunden, in denen wir Steinpilze, Pfifferlinge und andere Pilze finden können, die jeweils zu einer bestimmten Baumart gehören. Wegen seines besonderen Klimas kann man im Parque Natural Sierra de las Nieves auch andere Sorten finden, wie etwa die Mazuelos, die so selten sind, dass man sie besser nicht sammeln sollte, um ihre Verbreitung zu begünstigen.
Sierra de Aracena (Huelva)
Es handelt sich um einen der artenreichsten Gegenden ganz Spaniens. Wenn die Eichen- und Korkeichenwälder beginnen, ihre Früchte in Form von Pilzen zu tragen, dann wandelt sie sich in ein wahres Spektakel. Im Frühling sind der Gurumelo (Amanita ponderosa) und die Criadillas (Terfazias sp.) typisch. In den ersten Herbstmonaten locken die Bronze-Röhrlinge Boletus aereus und die Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) und wenn es Winter wird und das Jahr sehr regenreich war, sind die Totentrompeten (Craterellus cornucopioides) oder Trompetenpfifferlinge (Cantharellus tubaeformis) sehr häufig.
Sierra Morena (Córdoba)
Rund um die Ortschaft Santa María de Trassierra -in der Gemeinde Córdoba- wachsen in der einheimischen Vegetation voller Eichenwälder auch Tannen, unter denen die geschätzten Pfifferlinge (Lactarius deliciossus) wachsen. Diese haben eine typisch orangene Farbe, die sich vom Laub unterscheidet.
Parque Natural de las Sierras de Tejeda, Almijara y Alhama (Granada/Málaga)
In diesem Naturpark (sierras de Alhama, Tejeda y Almijara) zwischen zwei andalusischen Provinzen wachsen dank der Feuchtigkeit und des frischen Mulchs so eigenartige Pilze wie der Schopf-Tintling (Coprinus comatus), verschiedene Arten Wulstlinge und diverse Röhrlingsarten, wie etwa der geschätzte Steinpilz.
El Andévalo (Huelva)
Der `Star unter den Pilzen´ des Landeskreises Andévalo in der Provinz Huelva ist der Weiße Albatrüffel (Tuber magnatum), eine sehr seltene Art, die man zudem nicht kultivieren kann und die nur wenige Tage lang frisch bleibt. Im Frühling wächst hier auch der Gurumelo (Amanita ponderosa), welcher endemisch in der zentralen und östlichen Region der Iberischen Halbinsel ist.
Serranía de Ronda (Málaga)
In der Serranía de Ronda Gegend können wir durch Wälder der Spanischen Tanne (Abies pinsapo) wandern, eine außergewöhnliche Tanne, die hier in den Bergen Andalusiens nach der letzten Eiszeit ein Refugium fand. In den Tannenwald findet man Pilze wie der Kaiserling (Amanita caesarea) und im Frühjahr wachsen hier Morcheln (Morchella esculenta), welche einfach wiederzuerkennen sind, wegen ihres netzartigen Aussehens, das an eine Bienenwabe erinnert.
Parque Natural Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas (Jaén)
Wenn man ein Liebhaber der Natur und der Mykologie ist, dann darf man sich einen Besuch im Parque Natural de la Sierra de Cazorla, Segura y Las Villas nicht entgehen lassen. Dies ist ein Schutzgebiet, für das man eine Genehmigung braucht, aber es ist ein authentisches Paradies für die Fans des Pilzesammelns. Von den beliebten Pfifferlingen bis zum sehr wertvollen schwarzen Trüffel gibt es in der Gegend zahlreiche Arten, die ein köstliches Gericht hergeben.
Sierra de Montoro (Córdoba)
Die Sierra de Montoro in Córdoba ist ein idealer Ort, an dem jeden Herbst Pilze wachsen. Es ist einer der bevorzugten Orte in dieser Provinz, wo die Einwohner der umliegenden Gemeinden auf der Suche nach dieser kulinarischen Köstlichkeit sind.
Diese Sierra, die an der Grenze zu Jaén liegt, zeichnet sich durch eine besondere Art aus, den Felsenfasan (Leccinum corsicum), der als einer der wertvollsten Pilze der Welt gilt.
Sierra Norte de Sevilla
In Sevilla gibt es Naturgebiete, in denen mehr als 50 Pilzarten wachsen. Vor allem die Sierra Norte ist ein idealer Ort, da die Feuchtigkeit und die schattigen Bedingungen das Auftreten dieser kulinarischen Kostbarkeit begünstigen.
Die “josefitas” oder auch: Amanitas, Steinpilze, Pappeln, Waldpilze, Pfifferlinge, Eierschwämme oder Blaufußpilze sind einige der Pilzarten, die man in diesen Wäldern finden kann.
Dieser Ort ist zweifellos eine der natürlichen Umgebungen par excellence in Sevilla, wo man auf Pilzsuche gehen kann und wo Aktivitäten und Konferenzen organisiert werden, um den mykologischen Tourismus zu fördern.
Was müssen Neulinge der Mykologie wissen?
Bevor Sie sich auf eigene Faust in das Abenteuer Pilzesammeln stürzen, ist es unbedingt notwendig, dass Sie sich einige Kenntnisse aneignen, damit Sie die Arten unterscheiden können. Nicht nur sollten Sie wissen, welche Pilze essbar sind und welche sogar tödlich sein können, sondern auch, wie Sie sie am besten sammeln, ohne den Wald zu schädigen. Darum geben wir Ihnen einige grundlegenden Tipps für Neulinge:
- Kennen Sie den Wald: es ist sehr wichtig, die Strecke zu kennen, damit Sie sich nicht verlaufen.
- Nach Möglichkeit in Begleitung gehen: alleine zu gehen ist gefährlich, falls Ihnen ein Missgeschick oder Unfall passiert, da es dann schwieriger ist, Hilfe zu rufen.
- Pflücken Sie nur das, was Sie essen werden: ein übermäßiges Sammeln der Pilze kann sehr schädlich für die Wälder sein. Pilze, die nicht essbar sind, sollte man dort lassen, wo sie sind, da sie wichtig für das Ökosystem sind.
- Nehmen Sie einen Korb oder Netz mit: Das perfekte Zubehör für die Aufbewahrung der Pilze während des Sammelns, sind Körbe oder Netze. Darin können die Pilze atmen und ihre Sporen verstreuen während Sie sich durch den Wald bewegen.
- Ein Messer ist ihr bester Verbündeter: Mit einem Messer können Sie die Pilze abschneiden und müssen sie nicht herausreißen. Dadurch wird der Untergrund auf dem sie wachsen weniger beschädigt.
- Ein Stock darf nicht fehlen: Er hilft nicht nur bei den Steigungen auf die wir unterwegs treffen, sondern dient auch dazu, zwischen dem Laub nach versteckten Pilzen zu suchen.
- Wenn Sie unsicher sind, nehmen Sie einen mit und zeigen Sie ihn einem Experten: Auch die Erfahrensten können in ihrem Leben bei einem bestimmten Typ Pilz einmal Zweifel haben. Wenn Ihnen dies passiert, so ist es das Beste, ein Exemplar herauszureißen (in diesem Fall wird der Stiel nicht abgeschnitten), damit ein Experte ihn identifizieren kann. Denn oft kann uns der untere Teil des Stiels viel über einen Pilz sagen.
- Es gibt keinen goldenen Schlüssel für die Unterscheidung zwischen giftigen und essbaren Pilzen.
Pilze bieten nicht nur ein köstliches Gericht, sondern auch eine gesunde und unterhaltsame Tätigkeit (das Sammeln, nicht das Essen), etwas das man alleine machen und dabei die Landschaft bewundern kann oder das man in Begleitung von Familie und Freunden macht.
Wo übernachten
Fuerte Hoteles ist immer die beste Option, um in Andalusien zu übernachten, seine Städte kennenzulernen und sich zu erholen. Die Hotelkette verfügt über Einrichtungen, wo Sie neben den Dienstleistungen das Beste jeder Region der Provinz genießen können. Ihre mehr als 60-jährige Erfahrung ist die beste Garantie und sie Hotels stellen einen außergewöhnlicher Ausgangspunkt für jedes Erlebnis dar, das Sie in der Region unternehmen möchten.