Mit der Ankunft des Herbsts und der ersten Regenfälle, tauchen in den Bergen die ersten Pilze auf. Diese Köstlichkeit, die uns die Natur anbietet, muss allerdings mit Vorsicht genossen werden. Manche sind gefährlich und andere sind essbar. Deshalb sollte sich man sehr gut auskennen. Wenn Sie die Absicht haben, einen Ausflug in die Berge Andalusiens zu unternehmen, um die ersten Pilze der Saison zu suchen, dann sollten Sie diese praktische Ratschläge befolgen.
1. Das Warten auf Regen
Die Ankunft des Herbsts garantiert nicht, dass die Pilze auftauchen. Der Klimafaktor ist diesbezüglich ausschlaggebend. Die Regenfälle im Herbst sind dafür verantwortlich, dass die ersten Pilze erscheinen. Wenn das Wetter trocken bleibt und kein Regen in Aussicht ist, dann tauchen auch keine Pilze auf. Also, warten Sie die ersten Regenfälle ab und beginnen anschließend Ihre Suche. Bei dieser Gelegenheit kommen Sie auch in den Genuss eines der entspannend Sten Gerüche, die uns die Natur schenkt: Feuchte Erde.
2. Wo sucht man Pilze
Der Lebensstil der Pilze verrät uns, wo wir sie finden können, wobei es drei unterschiedliche Wege gibt. Zuerst hätten wir da den Lebensstil des Parasiten, der sich von anderen Organismen ernährt und diese auch erheblich schädigen kann oder sie sogar absterben lässt. Dies wäre der Fall von Plagen in Anbaugebieten, aber das kommt nicht sehr oft vor. Dann hätten wir den Lebensstil des Saprophyten (die Pilze ernähren sich von verwesendem, organischen Material), den man im Wald auf morschen Ästen oder ausgetrockneten Stämmen findet. Zu guter Letzt hätten wir noch den symbiotischen Lebensstil (der Pilz geht eine Verbindung mit den Wurzeln einer Pflanze ein). Diese Pilze findet man unter den Bäumen.
3. Vorsicht mit den Giftstoffen
Beim Pilzsammeln sollte man verantwortungsbewusst vorgehen, da es einige Exemplare gibt, die hochgiftig sind. Essen Sie nie einen Pilz, deren Art Sie nicht kennen oder wenn Sie sich nicht zu 100% sicher sind. Sie sollten die Eigenschaften des Pilzes von seinem Fuß bis zum Schirm genau kennen. Hier können Sie einen Blick auf den Pilzkundeführer werfen, den die andalusische Landesregierung veröffentlicht hat, damit Sie die einzelnen Arten unterscheiden können.
4. Weiße Lamellen sind tabu
Unter allen Giftpilzen ist der Amanitas die verbreitetste und gefährlichste Art. Deshalb sollten Sie seine Haupteigenschaften kennen, um ihn einfach und schnell identifizieren zu können. Lassen Sie die Finger von Pilzen mit weißen Lamellen, Ring, Volva und weiß-grünem Hut. Diese könnten zu dieser Pilzart gehören, die auch schon in geringer Menge tödlich ist. Sie sehen sehr schön und scheinbar appetitlich aus und tauchen immer in großen Mengen auf.
5. Bewahren Sie ein paar Exemplare im Kühlschrank auf
Ein bekanntes Sprichwort lautet “Besser vorbeugen, als heilen”. Deshalb ist es äußerst ratsam, ein paar Exemplare der Pilze, die gegessen werden, im Kühlschrank aufzubewahren. Sollten nach dem Verzehr Probleme auftreten, kann der Arzt schnell feststellen, um welche Art es sich handelt. In der Praxis ist dies einfach umzusetzen und ist im Falle eines Falles eine große Hilfe für den Arzt.
6. Mit dem Messer trennen
Beim Pilzsammeln sollte man eine Reihe an Tricks beachten, die sehr hilfreich sind. Es ist ratsam, den Pilz am Fuß mit einem Messer abzuschneiden, da so das Myzel (Teil des Pilzes unter der Erde) nicht zerstört wird und im nächsten Jahr neue Pilze wachsen können. Außerdem ist diese Praxis hygienischer, da Sie vermeiden, dass sich die restlichen Pilze im Korb mit Sand oder Erde vermischen.
7. Benutzen Sie einen Korb
Das typische Bild, mit einem Korb Pilze zu sammeln, hat seinen Grund. Wenn Sie Pilze sammeln, dann verwenden Sie nie eine Plastiktüte, da die Pilze schnell fermentieren und ungenießbar werden. Benutzen Sie Körbe, die für eine bessere Belüftung sorgen und durch ihre Öffnungen dazu beitragen, dass die Sporen verstreut werden.
8. Lassen Sie reife Pilze stehen
Beim Pilzsammeln sollte man die überreifen, etwas fermentierten oder mit Schädlingen befallenen Pilze stehenlassen, da sie ungenießbar seien können. Diesbezüglich ist es egal, ob Sie die Pilzart kennen und ob es sich um einen essbaren Pilz handelt. In diesem Stadium kann es beim Verzehr zu Problemen kommen und deshalb ist es besser, sie stehenzulassen.
9. Vergessen Sie überlieferte Traditionen
Es gibt viele Legenden und Traditionen mit Ratschlägen wie man essbare Pilze von Giftpilzen unterscheiden kann. Folgen Sie diesen Ratschlägen auf keinen Fall, denn sie sind frei erfunden. Am verbreitesten ist, dass wenn der Pilz Silber schwarz färbt, giftig ist und man ihn essen kann, wenn sich das Silber nicht verfärbt. Diese Behauptung ist falsch, genau wie die übrigen, was zu einer Pilzvergiftung führen kann. Pilze kann man nur durch Anschauen unterscheiden.
10. Regenerierende Funktion
Wenn Sie im Wald auf Giftpilze stoßen, dann machen Sie sie nicht kaputt, da sie in ihrer Habitat eine große, regenerierende Funktion erfüllen. Diese Pilze sind für die Natur und für uns Menschen äußerst nützlich. Jeder Pilz hat in der Natur seine Aufgabe und deshalb sollte man beim Pilzsammeln sehr vorsichtig sein, damit die Pilze das nächste Jahr wieder wachsen und nicht essbare Pilze stehengelassen werden.
Kuriositäten über Pilze
Pilze sind eine faszinierende Gruppe von Pilzen, die viele interessante Kuriositäten aufweisen:
- Vielfalt: Es wird geschätzt, dass es auf der Erde mehr als 5 Millionen Pilzarten gibt, und Pilze sind nur ein kleiner Teil dieser Vielfalt. Etwa 10.000 Pilzarten sind bekannt und identifiziert worden, aber es wird angenommen, dass noch viele weitere entdeckt werden müssen.
- Essbare und giftige Pilze: Viele Pilze sind essbar und werden weltweit in der Gastronomie verwendet, aber einige Arten sind äußerst giftig und können tödlich sein, wenn sie gegessen werden. Daher ist es entscheidend, sie vor dem Verzehr fachkundig zu identifizieren.
- Biolumineszenz: Einige Pilze haben die Fähigkeit, Licht zu erzeugen, ein Phänomen, das als Biolumineszenz bekannt ist. Dies ist besonders bei Pilzen der Gattung Mycena und in feuchten Gebieten verbreitet.
- Unterirdische Netzwerke: Pilze bilden Mykorrhiza, eine Symbiose mit Pflanzenwurzeln. Durch diese Beziehungen können Pilze ausgedehnte unterirdische Netzwerke bilden, die Bäume und Pflanzen im Wald miteinander verbinden. Diese Netzwerke ermöglichen den Transfer von Nährstoffen und chemischen Signalen zwischen den Pflanzen.
- Riesengröße: Der Armillaria ostoyae ist ein Mykorrhiza-Pilz, der im Nordwesten Nordamerikas vorkommt. Es wird angenommen, dass er eines der größten Organismen der Welt ist, da er mehrere Quadratkilometer bedecken und Tausende von Jahren alt sein kann.
- Psilocybin: Einige Pilze, wie die der Gattung Psilocybe, enthalten Psilocybin, eine psychoaktive Substanz, die halluzinogene Wirkungen hat, wenn sie konsumiert wird. Diese Pilze sind als “Zauberpilze” bekannt und werden in spirituellen und Freizeitritualen verwendet.
- Heilpilze: Viele Pilze haben medizinische Eigenschaften und werden in der traditionellen Medizin in verschiedenen Teilen der Welt eingesetzt. Zum Beispiel wird der Reishi-Pilz seit Jahrhunderten in der chinesischen Medizin für seine vermeintlichen gesundheitlichen Vorteile verwendet.
- Identifikation: Die Identifizierung von Pilzen kann eine Herausforderung darstellen, da es viele ähnliche Arten gibt und einige Unterschiede subtil sein können. Mykologen, Pilzexperten, verwenden oft Merkmale wie Form, Farbe, Geruch, Sporen und Standort, um Pilze genau zu identifizieren.
- Messen und Festivals: In vielen Regionen werden Messen und Festivals für Pilze veranstaltet, bei denen Enthusiasten verschiedene Arten kennenlernen, an Pilzwanderungen teilnehmen und Gerichte mit Pilzen probieren können.
- Natürliches Recycling: Pilze zersetzen organisches Material in Wäldern und spielen eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen und dem Recycling von organischen Substanzen, was zum ökologischen Gleichgewicht der Ökosysteme beiträgt.
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Wo übernachten
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