Diese Frucht wird aus der Muskatellertraube gewonnen , die an der Sonne getrocknet wird und weltweit eine der ältesten Vitis vinifera ist. Sie stammt aus Ägypten und man geht davon aus, dass sie von den Phöniziern hierher gebracht wurden. Später wurde ihr Anbau durch Griechen und Römer, bis hin zur muslimischen Epoche, in der sie sehr beliebt war.
Europas traditionellste Traubenlese
Bis heute hat sich beim Verarbeitungsprozess der Rosine aus Malaga nur sehr wenig geändert, da man im Landkreis der Axarquia die Trauben immer noch auf traditionelle und ganz spezielle Art und Weise erntet, was jedes Jahr Besucher und Fachleute aus der ganzen Welt anzieht.
Diese landwirtschaftliche Tradition, die von den Eltern an die Kinder weitergegeben wird, ist noch genauso wie vor Jahrhunderten. Das liegt u. a. an dem schwer zugänglichen Gelände mit einer Orographie, die bei der Traubenlese den Einsatz von Traktoren und anderer moderner Techniken unmöglich macht. Alles muss per Handarbeit und der Hilfe von Tieren erledigt werden, da die Hänge, an denen die Trauben angebaut werden, bis zu 60% Gefälle haben.
Die Axarquia steht für Tradition und hat einen ganz besonderen Reiz, der sich in den von Weinbergen übersäten Berghängen mit Blick auf Meer und Dörfer widerspiegelt, die mit engen und weißgetünchten Gassen mit dem bunten Blumenschmuck an Fenstern und Gittern an ihre arabische Vergangenheit erinnern. Dieses Gebiet beherbergt 65% der Anbaufläche der gesamten Provinz, wobei die kleine Ortschaft von El Borge die meisten Anbauflächen von ganz Spanien besitzt.
Die Traubenlese
Die Bauern schneiden die Trauben nach und nach ab und legen sie vorsichtig in die Kiste, damit sie nicht beschädigt werden. Dabei muss man bedenken, dass die meisten dieser Trauben zur Rosinengewinnung bestimmt sind. Deshalb ist es wichtig, dass sie nicht beschädigt werden – nicht wie bei den Trauben zur Weinproduktion, die mit den Füßen getreten werden!
Transport auf dem Rücken der Maultiere
Nachdem genug Kisten gefüllt wurden, werden diese auf den Maultierrücken befestigt, um die Ernte zu dem Ort zu bringen, an dem die Trauben getrocknet werden, bis sie zu Rosinen geworden sind. Und eine der schwersten Arbeiten steht noch aus: Das Ausbreiten der Traube.
Jetzt werden die Trauben erneut nach und nach aus der Kiste genommen und mit viel Sorgfalt auf dem Boden ausgebreitet. Die Sonne übernimmt dann die restliche Arbeit oder so sieht es zumindest im ersten Moment aus, denn die Trauben trocknen so nur auf einer Seite. Also müssen sie nach zwei Wochen umgedreht werden, damit die andere Seite auch trocknen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Traube rund 70% ihres Wassergehalts verloren.
Wenn es ein lokales, ökologisches und hochwertiges Produkt gibt, mit dem sich Malaga identifiziert, dann sprechen wir von der Rosine. Das ging sogar so weit, dass die Europäische Gemeinschaft die Rosinen vor kurzem unter der geschützten Herkunftsbezeichnung “Pasas de Málaga” (Rosinen aus Malaga) in die Kategorie der Lebensmittel aufgenommen hat.
Der Sommer ist die Zeit der Traubenlese, einer Arbeit auf dem Land, die wir Ihnen mit dieser kleinen Geschichte über das Leben tausender Familien näherbringen möchten, die während Jahrhunderten uralte Techniken anwandten, damit überall auf der Welt eines der typischsten Produkte aus Malaga serviert werden konnte:
Wie immer, ist die Traube Mitte August reif und hängt am Weinstock. Dabei berührt sie fast den Boden eines schroffen, steilen und fast unmöglichen Geländes. Es scheint so, als ob sich das Gelände mehr für das Klettern eignet, als mit einer Holzkiste auf der Schulter und einem Messer in der Hand die Trauben zu ernten.
Bei den Trockenplätzen handelt es sich um abgegrenzte Gebiete an einem trockenen Platz der Finca. An der Stirnseite ist eine große Plane angebracht, mit der die Trauben abgedeckt werden, falls es regnen sollte. Während des Trocknungsvorgangs ist es sehr wichtig, die Klimatologie im Auge zu behalten, da bei Regen ein paar Tropfen auf den Trauben ausreichen, um die gesamte Produktion zu vernichten. Deshalb werden die Trauben nachts mit der Plane abgedeckt, um zu verhindern, dass die Luftfeuchte dem Produkt schadet. Der Winzer muss immer aufmerksam sein. Jede Unachtsamkeit oder ein plötzlicher Wetterumschwung kann zu einer Tragödie führen.
Jede Rosine einzeln abschneiden
Wenn die Rosinen ihren idealen Punkt erreicht haben und ihr altes Grün zu Schwarz-Violett geworden ist, müssen sie per Handarbeit erneut eingesammelt werden, um auf das Gut gebracht zu werden. Die besten und schönsten Rosinen werden getrennt verpackt, naturbelassen und ohne sie einzeln abzuschneiden. Der Rest wird im nächsten, nicht weniger mühsamen Schritt weiterverarbeitet: Auswahl und manuelles Abschneiden.
Mit einer Schere und viel Geduld bewaffnet, setzen sich die Männer und Frauen dieser Zone Tag und Nacht unter ihre “Enramás” (ein Unterschlupf aus Ästen), um die Rosinen abzuschneiden. Dabei werden die Rosinen auf ein “Formalete” (Holzbrett, das auf den Schenkeln liegt) gelegt, um dort jede Rosine mit einer Schere einzeln abzuschneiden. Hier werden Rosinen minderwertiger Qualität ausgesondert, die anschließend zu Essig verarbeitet werden.
Wenn alle Rosinen abgeschnitten wurden, werden sie nach Größe klassifiziert. Dies geschieht mit einem Sieb, mit dem der Landwirt die dickeren Rosinen vom Rest trennt. Letztendlich werden die Rosinen zur Genossenschaft gebracht, wo sie gesäubert werden und für das Verpacken und den späteren Vertrieb vorbereitet werden.
Muskatellertraube: Rosine oder Wein?
Hier stellen sich viele Leser dieses Blogs die Frage, warum der größte Teil der Traubenernte in der Axarquia für die Rosinenproduktion verwendet wird und nicht zur Herstellung von Wein. Für die Landwirte dieser Region besitzt die Traube eine einzigartige Qualität: “Diese Traube ist nicht zur Weinherstellung bestimmt”.
Lassen wird die Volksweisheiten beiseite, denn der Wein, der aus der Traube oder Muskatellertraube gewonnen wird, ist in der Provinz sehr beliebt. Dank des hohen Zuckergehalts der Rosine, ist der süße Muskatellerwein besonders aromatisch und hat einen kräftigen Geschmack. Was viele sicherlich beruhigen wird, ist die Tatsache, dass die bekannten Weine aus der Axarquia heutzutage mit modernster Technik hergestellt werden und nicht mehr wie früher, als man die Trauben mit Espandrille an den Füßen getreten hatte.
Wenn Sie Appetit bekommen haben, dann finden Sie in jedem größeren Supermarkt die Rosinen dieser unter “El Pasero“ bekannten Region. Aber noch besser ist es, wenn Sie sie vor Ort probieren. In den versteckten Winkeln der Axarquia werden die Rosinen von den Herstellern direkt auf Messen verkauft wie z. B. dem Tag der Rosine, der jeden dritten Sonntag im September stattfindet.
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ÜBERNACHTUNG
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