Virgen del Carmen

Tradition von einst: Bade nicht bis zum Tag der Jungfrau Carmen!

Früher war es in Spanien Tradition, dass Erwachsene nicht im Meer badeten, bis am 16. Juli die Prozession der Jungfrau Carmen stattfand. Nach der Prozession der Jungfrau konnten unsere Vorfahren endlich baden.

Es bestand der Glauben, dass das Meer nicht sicher war, bis die Jungfrau ihren Segen gegeben hatte. Viele Gläubige waren fest davon überzeugt und heute ist diese Tradition nur noch eine Anekdote. Mit anderen Worten kann man sagen, dass es vor 100 Jahren die Jungfrau war, die die Badesaison eröffnete. In dieser Zeit trug man noch lange Badeanzüge, die den ganzen Körper bedeckten und den Rest der Vorstellungskraft eines jeden einzelnen überließen.

Kinder besuchten damals den Pfarrer in der Kirche, damit er das Skapulier gegen eine kleine Spende und vor der Figur der Jungfrau Carmen segnete. Die Skapuliere waren zwei kleine plastifizierte Bilder der Jungfrau, die an einer Halskette getragen wurden und als “übernatürlicher Lebensretter” galten oder zumindest wurde dies angenommen.

Bevor sie ins Wasser gingen, bekreuzigten sich die Badenden und in Windeseile gingen Gerüchte umher, dass ein Mann ertrank, weil er das “Schutz-Skapulier” nicht umhängen hatte. Es waren andere Zeiten.

Und folglich haben sich die Traditionen geändert. Und wie! Heute baden die guiris (wie man die Ausländer im Volksmund nennt) auch im Winter und wenn sie einmal nicht ins Wasser gehen, dann liegt es nicht daran, dass das Wasser nicht gesegnet ist, sondern dass es Quallen gibt. Das Skapulier wurde gegen “Oben ohne” getauscht und wenn irgendeiner zerstreuten Person im Wasser etwas passiert, liegt es nicht daran, dass das Skapulier fehlt, sondern aufgrund von Maßlosigkeit oder weil der Jetski oder Schlauchboot des Rettungsdienst so schnell vor Ort waren, dass sie ihn übersahen.

Die Zeiten ändern sich, aber die wunderschöne Prozession der Jungfrau Carmen ist in Marbella noch immer so wie früher und erinnert uns an diese Traditionen, die uns zu dem machten, was wir heute sind.

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